Der „Tuspo-Talk“ mit Trainer Rudi Frank

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Servus Rudi, wie geht es Dir und wie hast Du die letzten handballfreien Wochen nach dem Saisonabschluss am 11. Mai verbracht?

Ich hatte ziemlich passend zum Saisonende ab dem 15. Mai einen Monat Elternzeit und habe die freie Zeit genutzt, um mit meiner Frau und den beiden Jungs viel zu Reisen. Ich hab es wirklich sehr genossen, in dieser Zeit wirklich komplett für die Familie da zu sein und der Handball stand, nach der Saisonanalyse, ganz hinten an.

Die abgelaufene Saison 23/24 in der Oberliga Hessen haben Deine Männer 1 auf dem 8. Tabellenplatz abgeschlossen. Welche Schlüsse ziehst Du aus der vergangenen Spielzeit?

Die Saisonanalyse beginnt ja schon während der Saison und wir haben früh Dinge erkannt, die wir ändern wollten. Unsere Kaderstruktur im letzten Jahr wollten wir dieses Jahr etwas anders gestalten und wir müssen unsere Trainingsqualität steigern. Wir hatten im letzten Jahr zu viele Spieler, die aus unterschiedlichsten Gründen, extrem unregelmäßig im Trainingsbetrieb waren. Hier galt es Spieler zu finden, die unseren Weg konsequenter mitgehen.

Trotz breitem Kader von über 20 Spielern und der damit einhergehenden ,Manpower’ konnte die M1 die vorhandenen PS nur teilweise auf die Platte bringen. Welche Chancen siehst Du durch die „Verkleinerung“ des Teams und was bedeutet die geringere Mannschaftsbreite von 15/16 Feldspielern + 3 Torhütern für jeden einzelnen Spieler?

Ich denke die große Chance liegt nun darin, dass jeder weiß, dass er mehr in der Verantwortung steht. Wir haben nicht mehr 2-3 Spieler pro Position, auf die man im Verletzungsfall setzen kann. Jeder ist voll für seine Leistung und vor allem seinen gesundheitlichen Zustand verantwortlich.

Sicherlich hatte auch die abgelaufene Spielzeit ihre Höhepunkte mit einigen tollen Siegen. Was war Dein persönliches Highlight in der vergangenen Saison 23/24?

Halten wir fest, dass wir eine der stärksten Oberligen der letzten Jahre gesehen haben und in dieser hatten wir zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstieg zu tun. Daneben haben die Siege gegen Pohlheim, Bürgel, Wallau und Münster wirklich viel Spaß gemacht.

Wenn Du Dir Spieler aus Deinem neu zusammengestellten Kader für die anstehende Spielzeit 24/25 herauspicken müsstest, die entscheidend dazu beitragen sollen, aus der neu formierten Mannschaft ein Team werden zu lassen – welche Spieler wären das und warum traust Du ihnen sportlich, aber auch menschlich zu, einen entscheidenden Beitrag für die positive, mannschaftliche Entwicklung zu leisten?

Ich traue hier vielen Spielern zu, dass sie vor allem menschlich einen großen Mehrwert für ein neues Gesicht der Männer 1 haben können. Wir müssen eine neue DNA entwickeln und hier bieten sich sicher viele Spots an, an denen sich gerade die jungen und neuen Spieler positiv einbringen können. Aber auch die arrivierten Spieler sollten hier ihren Beitrag erhöhen.

Was können alle Tuspo- und Handballfans der Region von der neuen Regionalliga-Staffel erwarten? Welche Teams können Deiner Meinung nach oben mitspielen und gibt es ein Team, das Du als Aufstiegsfavoriten benennen würdest?

Wir werden wieder starke Mannschaften in der Staffel sehen und ich denke, dass es im kommenden Jahr einen extrem breiten Abstiegskampf geben wird. Im vorderen Feld erwarte ich einen Dreikampf aus Gensungen, Bieberau und Münster um die Meisterschaft, wobei ich Gensungen ganz vorne sehe.

Mit Friedrich(TW), Funck, Riecke, Rapp(TW), Schultheis, Sauerwein, Sobot, Horlebein und Bieger stehen eine ganze Reihe namhafter Abgänge fest, die teilweise auch Leistungsträger auf dem Feld waren. Steht der Sommer und die neue Saison 24/25 für einen Umbruch bei der Tuspo?

Ich denke, auf einigen Position haben wir uns auf diesen Umbruch schon gut vorbereitet und jetzt zeigt sich, ob unseren jungen Spieler aus der Warteliste nach vorne stoßen. Aber ja – allein die Anzahl an Abgängen spricht erst einmal für einen Umbruch, da viele Rollen neu verteilt werden können und müssen.

Können wir speziell in den nächsten Monaten damit rechnen, dass auch die ganz jungen, talentierten Spieler wie Magnus Heinz, Tom Müller, Jesper Kunkel, Meik Diehl oder Leon Steinbrecher mehr in den Fokus rücken und ihr Talent zukünftig noch häufiger in der Regionalliga zeigen werden?

Absolut, denn wenn manche von Abgängen und Umbruch sprechen, würde ich als junger Spieler nur mehr Chancen auf Spielzeit und größere Rollen im Team sehen. Die angesprochenen Spieler sind jetzt alle auch schon länger bei uns dabei und für ihre Entwicklung wird es jetzt wichtig sein, sich auf und neben dem Feld zu etablieren.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für Dich und Deine Mannschaft

Die Fragen stellte Florian Eberhardt